Bücher

Von den wunderschönsten Bibliotheken, und anderen imaginären Orten

Ihr kennt das – diese Erkenntnisse, die einen ganz plötzlich und unvermittelt treffen, Dinge, über die man früher nie auch nur irgendwie nachgedacht hat. Mir ist das letztens eines Morgens passiert, nachdem ich mal wieder von Büchern geträumt hatte.

Das passiert mir öfter. Ich träume von großen, wunderschönen Bahnhofsbuchhandlungen, in denen es unendlich viele englischsprachige Taschenbücher gibt. Ich träume von riesigen Universitätsbibliotheken; von Stadtbüchereien, die einen Teil ihrer Bestände zum Spottpreis verhökern wollen.  (Manchmal träume ich sogar davon, wie ich mein Bücherregal neu arrangiere.) Manche dieser Orte kehren immer wieder und sind zum Repertoire meines „Traumbestandes“ geworden. Ich kenne mich da aus. Ich weiß, was es da gibt – nämlich fast alles, was das Herz begehrt.

Vor ein paar Wochen wachte ich schließlich nach einem imaginären Trip in meine fabelhafte erdachte Lieblingsbuchhandlung auf, und plötzlich kam mir ein schrecklicher Gedanke: Was, wenn gar nicht alle Leute nachts von märchenhaften Buchhandlungen träumen? Von Orten, wo es fast alle Bücher gibt, wo man für wenig Geld alte und neue Lieblinge erstehen kann? Die zum endlosen Stöbern einladen, mit riesigen Grabbelkisten für die ganzen Schätze, die es zu entdecken gibt? Schließlich liebt ja nicht jeder Bücher so sehr wie du, Fräulein Romy.

Nach dieser Erkenntnis musste ich mich erst einmal hinsetzen. Es war mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nie wirklich in den Sinn gekommen, dass nicht jeder nachts von Büchern träumt. Oder dass außer mir niemand jemals diese Bibliotheken und Buchhandlungen betreten hatte. Oder, noch viel schlimmer, dass dieser Traum nicht bei jedem das gleiche, absolute Glücksgefühl ausgelöst hätte.  Der Gedanke schien mir irgendwie verrückt, aber auch ein klein wenig magisch. Da gibt es in meinem Kopf Orte, an denen ich mich geborgen und wie zuhause fühle, und die nie jemand anders betreten wird. Orte, die ich mir nicht bewusst ausgedacht habe, sondern die sich nachts in meinen Kopf geschlichen haben, und die ich immer mal wieder bereisen darf. Ein bisschen was von Zauberei hat das schon.

Übrigens, mein allerliebster, wirklich existierender Buchladen, in dem ich jemals war, ist Munro‘s Books in Victoria, Canada.  Der ist aber für mich leider in etwa so gut zu erreichen wie meine imaginären Bibliotheken.

Habt ihr auch so Buchorte, die euch nicht loslassen?

 

3 Kommentare

  1. Sandra

    27. März 2017 at 19:02

    Ich habe seit meiner Kindheit eine imaginäre Bibliothek im Kopf. Mit einer gigantischen Jugendstilkuppel, und goldenem Licht in den Lämpchen auf den Tischen. Als Kind habe ich mir oft vorgestellt, dass ich in diese Bibliothek reise, wenn ich ein Buch in die Hand genommen habe.

    Die Bibliothekt kam mir ein wenig abhanden in den letzten Jahren… Ich glaube, ich sollte da mal wieder hin. Danke fürs Erinnern!

    1. Romy

      28. März 2017 at 13:46

      Deine Bibliothek klingt ganz wundervoll. Da solltest du unbedingt mal wieder hin! 🙂

  2. Sandra

    27. März 2017 at 19:02

    Ich habe seit meiner Kindheit eine imaginäre Bibliothek im Kopf. Mit einer gigantischen Jugendstilkuppel, und goldenem Licht in den Lämpchen auf den Tischen. Als Kind habe ich mir oft vorgestellt, dass ich in diese Bibliothek reise, wenn ich ein Buch in die Hand genommen habe.

    Die Bibliothek kam mir ein wenig abhanden in den letzten Jahren… Ich glaube, ich sollte da mal wieder hin. Danke fürs Erinnern!

Kommentar schreiben