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Fräulein liest: „Unseen (Rath & Rune 2)“ – Jordan L. Hawk

Machen wir’s kurz. “Unseen (Rath & Rune 2)” von Jordan L. Hawk ist okay. Lässt sich gut lesen, aber fragt mich nachher nicht, worum es eigentlich geht. Ich hab’s schon wieder vergessen.

Nur für den Fall, dass ihr gerne eine längere Variante hättet: 

“Unseen” ist das zweite Buch in Jordan L. Hawks Reihe um den Archivar Sebastian Rune und den Buchbinder Vesper Rune (deren Namen und Berufe ich nach Band eins schon wieder völlig vergessen hatte). Die wohnen in Widdershins, dem fiktionalen amerikanischen Städtchen an der Ostküste, in der schon Jordan L. Hawks andere Reihe um Whyborne und Griffin spielt.

Damit wäre schon fast alles gesagt

Und viel mehr kann ich euch schon fast nicht mehr sagen. Die erste Reihe habe ich damals aus Neugier angefangen, weil Okkultismus in Neuengland im 19. Jahrhundert vielversprechend klang. Die ersten Bände gefielen mir noch recht gut, aber dann wurde es irgendwie immer abgedrehter und der Weltenbau immer merkwürdiger und am Ende habe ich wirklich nur noch wegen den Figuren gelesen. Also, inklusive „den Plot nur noch überfliegen bis zur nächsten interessanten Interaktion“.

Irgendwann habe ich dann erfahren, dass die Reihe in der Tradition von H.P. Lovecraft steht. Das erklärte zumindest einiges, vor allem, nachdem ich mich ein bisschen über Lovecraft informiert habe. Viele Leser*innen lieben das, für mich bedeutet es, dass ich nie was von Lovecraft lesen werde. Nun ja, anyway.

Nachdem ich aus bloßer Loyalität zu den Figuren die Hauptreihe zuende gelesen hatte, packte Jordan L. Hawk irgendwann das Spin-Off aus. Ich habe keinen Schimmer, was mich geritten hat, aber ich habe das erste Buch gekauft und gelesen. Und es kann immerhin nicht so schlimm gewesen sein, dass es mich für immer von Hawks Büchern abgebracht hat, aber als ich jetzt aus ~LoYaLiTäT das zweite Buch kaufte … Leute, ich hätte schwören können, dass ich Band eins nie gelesen habe. 

Spontane Amnesie. Also ich.

Ich erinnerte mich an nichts. Gar nichts. Nicht mal die Vornamen, oder irgendwas. Nicht mal daran, dass einer der Protagonisten Tentakel am Rücken hat, oder dass sein Bruder nur aus Tentakeln besteht (oder dass dieser Bruder überhaupt existiert). Ich meine, man sollte glauben, dass solche Details hängenbleiben aber anscheinend hat mich “Unhallow” so wenig gepackt, dass ich sogar Tentakelsex vergessen habe. (Ja, ich bin mir ganz sicher, dass ich den Band gelesen habe, danke der Nachfrage.)

Achso, ich sollte noch was zu Band 2 erzählen, oder? Also, hm, ja. Dinge passieren? Eklige Dinge, so mit Experimenten an Menschen. Irgendwas mit dem Book of Flesh, das in Sicherheit gebracht werden muss? Oh und die alten Familien sind auch wieder dabei. Sebastian hat viel Angst, Vesper zu verlieren. Vesper hat Angst, dass seinem Bruder etwas passieren könnte. Und so halt. 

Wisst ihr was, ich knalle euch nochmal den Klappentext hin.

Unseen – darum geht’s

Librarian Sebastian Rath and his lover Vesper Rune are tasked with seeking and containing the evil Books of the Bound. But one of the Books has been freed from its prison—and is in the hands of a killer.

As more bodies turn up, Sebastian finds himself tempted to use forbidden magic to locate the Book and stop the murderer. And when an unexpected connection to the necromancers who created the Books is revealed, Sebastian must choose just how far he’ll go to right the wrongs of the past—even if it means endangering his own future.

Also es war okay. Nichts, was mich emotional groß mitgenommen hätte. Die Schreibe ist okay, die Handlung auch. Aber irgendwie…

Und sie liest es ja doch …

Eigentlich bin ich mit diesem Universum und Widdershins ja auch schon längst durch. Ich glaube, ich bin einfach nicht die Zielgruppe, und das ist okay. Wenn ihr auf Lovecraft steht, aber es gerne queerer und inklusiver hättet, könnten dies genau die Bücher für euch sein.

Und wenn Band 3 kommt, lese ich ihn ja doch. Aaargh.

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