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Crowdfunding für Autoren – eine Alternative?

Crowdfunding war für mich als Autorin lange undenkbar. Nicht, weil ich die Idee nicht cool fand, im Gegenteil, sondern weil es einfach unmachbar erschien. Die gute Nachricht: Das ist es gar nicht.

Aber von vorne: Die Idee, ein Buch komplett selbst zu veröffentlichen, war schon immer verlockend. Als ich für meinen Roman Land aus Staub und Schatten* [externer Link] die Rechte zurückbekam, war es darum ein No-Brainer, das Buch mit neuem Cover als E-Book und Print-on-Demand wieder verfügbar zu machen. Da der Text bereits lektoriert war, entstanden mir außer dem neuen Cover keine neuen Kosten. 

Crowdfunding als Alternative

Anders sieht es mit meinem Manuskript Die tausendundzweite Nacht [externer Link] aus, das zwar schon einen Preis gewonnen hat und von einer Agentur vertreten wurde, aber trotzdem bisher kein Verlagszuhause gefunden hat. Nach einigem Hin und Her entschied ich mich schließlich dafür, das Buch mittels Crowdfunding zu veröffentlichen. Denn diesmal kommen weitaus höhere Kosten auf mich zu, die ich schlichtweg nicht vorfinanzieren kann.

Buchladen
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Bestseller Made by Crowdfunding

Ich bin nicht die erste Autorin, die ihr Buch über Crowdfunding finanzieren möchte und werde auch sicher nicht die letzte sein. In den USA sind so auf der Plattform Kickstarter schon ganze Bestseller-Reihen entstanden, besonders die von Brandon Sanderson*. [externer Link] Und auch auf der deutschen Version Startnext gibt es mittlerweile durchaus einige erfolgreich finanzierte Fantasybücher ,auch wenn die amerikansichen Finanzierungsziele unerreichbar sind. Eine Garantie ist das natürlich trotzdem nicht.

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Crowdfunding ist wie eine Art Buch-Vorbestellung mit ein bisschen Extra-Hilfe oben drauf, damit Projekte realisiert werden können, die – aus welchen Gründen auch immer – sonst nie das Tageslicht sehen würden. Dabei ist die ganze Aktion grundsätzlich sowohl für Unterstützer*innen als auch die Projektersteller*innen relativ risikoarm, denn wirklich bezahlen müssen die Unterstützer*innen erst, wenn das Projekt sein Finanzierungsziel erreicht hat. 

Der Aufwand darf nicht unterschätzt werden

Das klingt erstmal nach einem simplen Konzept, das allerdings im Vorfeld viel, viel Arbeit bedeutet, die nicht unterschätzt werden darf. Denn selbst ein erfolgreich finanziertes Projekt kann einen in den Ruin treiben, wenn vorher nicht genau kalkuliert wurde, welche Kosten auf einen zukommen – und dazu gehören auch so Kleinigkeiten wie Verpackungsmaterial, Porto und die Plattformgebühr, die Startnext bei erfolgreicher Kampagne einbehält.

Buchladen in Seoul
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All das hat mich lange Zeit sehr eingeschüchtert und mich in den letzten Wochen halb in den Wahnsinn getrieben. Aber wisst ihr was? Es macht auch richtig Spaß. Selbst zu entscheiden, welches Merch mein Buch bekommt und wie genau ich es bewerbe, ist schon schick. 

Bitte wiederholen Sie jetzt Ihre persönliche Glücksmelodie

Wo wir aber beim nächsten Punkt wären: Werbung. Um ein Projekt zu realisieren, braucht es viele Unterstützer*innen. Irgendwann ist der Freundeskreis und die Familie ausgeschöpft, und dann steht man da und bräuchte eigentlich mehr Leute. Viel mehr Leute.

Autor*innen sind oft echt introvertierte Leute. Wir sitzen gerne zuhause, schreiben unsere Bücher und trinken Kaffee, wahlweise Tee. Unser Gesicht auf TikTok oder Instagram in die Kamera zu halten, und aggressiv unsere Bücher zu bewerben, ist eigentlich nicht so unser Ding. Aber genau da gibt es riesige Buch-Communitys und die Leser*innen, denen unser Buch vielleicht gefallen könnte. Was tun?

Buchrücken
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Die Antwort wird euch vielleicht nicht gefallen: Man muss über seinen eigenen Schatten springen und sein Buch mehr bewerben, als einem eigentlich lieb ist. Denn die Algorithmen der sozialen Medien sind biestige Teile, und selbst wenn man fünf tolle Posts macht kann es sein, dass die Follower*innen nicht einen einzigen davon sehen. Bonuspunkte gibt es natürlich, wenn man dazu verschiedene Formate ausprobiert, und schaut, was am besten läuft. Man muss mit einem Selbstbewusstsein auftreten, das man vielleicht gar nicht hat. Fake it til you make it. 

Lohnt sich der Aufwand mit Social Media denn?

Meine Kampagne läuft aktuell noch und es wird sich zeigen, ob ich die stolze Summe von über 4.000 Euro finanziert bekomme. Doch das Projekt hat jetzt schon knapp 1.500Euro an Unterstützung bekommen, und zwar nicht nur von Leuten, die ich kenne. Das zeigt, wie wichtig Social Media für Autor*innen geworden ist, und dass Crowdfunding durchaus sein Publikum findet. 

Man muss nur Arbeit reinstecken. So viel Arbeit. Aber es macht auch riesig viel Spaß und ich habe das Gefühl, dass ich das trotz aller Anstrengungen nicht zum letzten Mal gemacht haben werde.

Link zur Kampagne: Die tausendundzweite Nacht

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