Wie ich Heftroman-Autorin wurde
In letzter Zeit kamen die Updates unregelmäßiger. Vielleicht ist euch das aufgefallen, vielleicht aber nicht – wie dem sei. Ich dachte, es sei vielleicht an der Zeit für ein kurzes Update.
Ein Leben als Schriftstellerin ist häufig unberechenbar. Manchmal tut sich monatelang nichts und alles dümpelt so vor sich hin, und dann, plötzlich, tun sich Chancen auf. Und zwar gleichzeitig, überall. Und weil man in der Verlagswelt nie genau weiß, wann die nächste Chance kommt, versucht man so viele wie möglich zu nutzen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Ich werde Heftroman-Autorin
Jetzt hat es also mich erwischt. Es ist viel los gerade, unfassbar viel. Da wäre mein Crowdfunding, das ich nochmal um vier Wochen verlängert habe und in das ich alle meine Energien stecken will. Ich habe ein fast fertiges Manuskript, das ich eigentlich so schnell wie möglich beenden und aufgehübscht auf Reisen schicken will. Da sind mögliche Optionen als Lektorin oder Übersetzerin. Und jetzt bietet sich plötzlich die Möglichkeit, als Heftromanautorin bei einem Großverlag einzusteigen.
„Heftroman?“, werden jetzt einige verächtlich schnaufen. „Echt jetzt?“
Ja, echt jetzt. Zum einen finde ich nicht, dass irgendein literarisches Genre besser ist als das andere. Dass auf Unterhaltungsliteratur oder Groschenromane herabgesehen wird, ist in Deutschland gesellschaftlich gebilligt, weil wir uns immer noch als Land der Dichter und Denker verstehen.
Eine ganz eigene Herausforderung
Heftromane sind ein ganz eigenes Genre, mit ganz anderen Anforderungen und Konventionen. Die Herausforderung reizt mich. Besonders, da es innerhalb der einzelnen Subgenres wie Arztroman, Bergroman usw. auch nochmal spezifischere regeln gibt, an die sich Autor*innen halten müssen. Innerhalb dieses Konstrukts unterhaltsame, lesbare und kurze Geschichten zu erzählen, finde ich unheimlich spannend. Und ganz ehrlich, mal was für einen Großverlag zu schreiben – und sei es „nur“ ein Heftroman – reizt mich fast genau so sehr.
Wo wir schon dabei sind – das Geld spielt natürlich auch eine Rolle. Ein Manuskript für eine Heftromanserie/Heftromanreihe wird ganz anständig vergütet, und da ich im Februar gerne nach Japan fliegen möchte, da mein Beziehungsmensch für ein paar Monate auf Geschäftsreise dahin geht, kommen mir solche Aufträge gerade recht.
Alles wie immer, aber anders
Momentan erarbeite ich also ein paar Pitche und hoffe, dass sie der Lektorin zusagen und ich für das Schreiben grünes Licht bekomme. Ich hatte jetzt schon beim Austüfteln der Konzepte einen Heidenspaß, denn das Prinzip „Same, same, but different“ entspricht genau meinem Naturell. Einer alten Sache etwas Neues abringen – das mag ich.
Insofern ist es möglich, dass es auf dem Blog in der nächsten Zeit wieder etwas stiller wird. Wundert euch nicht. Wenn ihr nichts von mir hört, stecke ich gerade vermutlich mitten in einem fiktionalen Krankenhaus, oder streife mit einem Grafensohn durch die Landschaft.
Drückt mir die Daumen. Ich will wirklich gerne nach Japan fliegen.