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Fräuleins schreckliche Angewohnheit, sich nicht den Dingen zu stellen, und andere leserelavente Dinge

Ich habe die furchtbar schlechte Angewohnheit, Reihen trotz bester Absichten nicht zu Ende zu lesen. In der Regel betrifft das die Reihen, die mir am Herzen liegen und bei denen ich mich auf gar keinen Fall von den Figuren verabschieden will. Wie ich es geschafft habe, tatsächlich den siebten Band von Harry Potter zu lesen, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. (Dasselbe Problem habe ich übrigens auch bei Serien: Die letzten vier Folgen von Friends und How I Met Your Mother fehlen mir immer noch, und wehe, jemand spoilert mich!)

Aktuell habe ich mehrere Reihen im Schrank stehen, um deren letzten Band ich mich schon seit langem drücke. Nicht nur, weil es dann endgültig vorbei wäre, sondern weil ich auch die nicht ganz unbegründete Angst hege, dass mir diese Bücher das Herz brechen werden. Manche Figuren sind grad gestorben, andere werden vielleicht sterben, und bei anderen Figuren ist es ein unumstößlicher Fakt, dass sie in diesem Band das zeitliche segnen. Wundert sich noch jemand, warum ich es nicht übers Herz kriege, die zu lesen?

Meine Top 3-Liste von Reihen, bei denen ich eigentlich unbedingt weiterlesen will, aber es aus oben genannten Gründen nicht hinbekomme, sähe so aus:

The Blood of Olympus (The Heroes of Olympus Book 5) – Rick Riordan

Ich liebe, liebe, liebe, liebe die Percy Jackson-Bücher. Ich war im Freudentaumel, als Rick Riordan eine weitere Reihe in diesem Universum anfing. Und diesmal mit noch viel mehr Figuren! Mit verschiedenen personalen Erzählern! Mit ganz viel Diversity! Und dann … tat Rick Riordan Dinge. Ganz viele tolle, fantastische Dinge, die das Potential haben, mir im letzten Buch das Herz zu brechen. Ich hab Angst vor „The Blood of Olympus“, wirklich. Ich meine, es heißt schon „The Blood of Olympus“. (Wenn Nico was passiert, raste ich aus.)

The Shadow Cabinet (The Shades of London Book 3) – Maureen Johnson

Die Idee dahinter war, zur Abwechslung eine leicht verdauliche YA-Reihe zu lesen, mit ein bisschen Tiefgang und ein bisschen Humor, und außerdem ist mir die Autorin sympathisch. Das lief auch alles ganz prima, bis das Ende vom zweiten Band „Madness Underneath“ kam, ich fassungslos die letzten Seiten las und mich weigerte zu glauben, was da eben passiert war. Ein Teil von mir will den dritten Band jetzt sofort lesen. Ein anderer leugnet noch immer das Ende von „Madness Underneath“.

The Raven King (The Raven Cycle Book 4) – Maggie Stiefvater

Dass Gansey sterben wird, wissen wir seit dem ersten Kapitel des ersten Bandes, und Stiefvater hat mehrmals betont, dass das auch wirklich, wirklich passieren wird. Muss ich noch mehr sagen? Und selbst wenn das nicht wäre, hätte ich noch immer schreckliche Angst um alle anderen Figuren in der Reihe. Ihr ahnt gar nicht, wie emotional tief ich in dieser Reihe hänge. Beim dritten Band konnte ich immer nur höchstens zwei Kapitel am Stück lesen, weil ich danach völlig fertig war. Und jetzt soll ich mich allen Ernstes dem letzten Buch stellen?

Bin ich die einzige, der es so geht? Oder gibt es da draußen auch noch andere Menschen, die sich vor den letzten Bänden drücken? Und wenn ja, wo seid ihr? Wollen wir eine Selbsthilfegruppe gründen? Eine Lichterkette bilden? Und Muffins schicken? Vorschläge ans Bücherfräulein.

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1 Kommentar

  1. Fräulein liest: "The Raven King (Raven Boys 4)" - Maggie Stiefvater - Das Bücherfräulein

    20. Mai 2022 at 10:23

    […] ich mich endlich meinen Dämonen gestellt. Ja, ich habe die Reihe ausgelesen. Dabei hatte ich schon 2017 hier angekündigt, das zu tun, und die Lektüre auch da schon unendlich lange vor mir […]

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