Dies und Das Urban Jungle

Frühlingserwachen: Mein Urban Jungle wächst. Buchstäblich.

Frühling im Urban Jungle – man hätte mich vorwarnen können. Also, vielleicht hat man das sogar und ich wollte es nur nicht glauben aber: Alles wächst. Alles gedeiht. Ich bin sprachlos.

Falls ihr neu hier seit: Hi, ich bin Romy und ich habe 2021 als letzter Mensch der Erde entdeckt, dass Zimmerpflanzen so eine Wohnung doch irgendwie behaglicher machen. Dass die ganze Sache weitaus weniger spießig sein muss, als es mir von meinem Elternhaus mitgegeben wurde. Und dass es einfach grandiose Pflanzen da draußen gibt.

Gebt mir mehr Regale

Seitdem sammle ich mit ungebrochener Leidenschaft hübsche Exoten aus aller Welt, mische selbst Substrate an und ziehe Stecklinge nach. Zwei Pflanzenlichter haben mittlerweile ebenfalls Einzug in mein Habitat gefunden und langsam aber sicher geht mir nicht nur der Platz für mehr Bücher, sondern auch für meinen Urban Jungle aus. 

Alocasia Pink Dragon
(c) Das Bücherfräulein

Auf Zimmerpflanzen bin ich eher zufällig durch YouTube und die dort sehr rege Plant-Community gekommen. Seither folge ich mehreren “Plantubern”, z.B. Harli G oder Fern, und hab immer wieder gehört, wie sehr sich die Community jedes Jahr auf den Frühling freut. Wenn alle Pflanzen erwachen. Und ich so: Ja nee, is’ klar.

Wie sich herausstellt: Ja, ist wirklich klar. 

Meine Sammelleidenschaft begann letztes Jahr im Sommer, als die Pflanzen zwar grundsätzlich noch wuchsen, der Wachstumsschub aber schon vorbei war. Ich hatte ja keine Ahnung, was mich erwartet.

Raphidophora Decursiva
(c) Das Bücherfräulein

Meine Raphidophora Decursiva, von der ich irgendwie angenommen hatte, da würde sich in diesem Leben eh nichts mehr tun? BÄM, neue Triebe. Meine Monstera Deliciosa, von der ich halb überzeugt war, einen Fehlkauf getätigt zu haben? HIER, ZWEI NEUE BLÄTTER. An jeder Ecke sprießt es, kommen neue Triebe oder Blätter, und ich habe eine diebische Freude daran, jeden Morgen als erstes zu gucken, was sich so über Nacht getan hat. Heute Morgen hatte sich das neueste Blatt der Decursiva fast ausgerollt.) 

Pflanzen, von denen ich geglaubt hatte, sie bald in den Müll werfen zu müssen weil so viele Blätter vergilbten, scheinen plötzlich vom Brunnen der ewigen Jugend getrunken zu haben. Und es ist so schön. 

Nein, ihr versteht nicht: Ein Urban Jungle ist. So. Schön.

Ich hätte es ja selbst vor einem Jahr nicht gedacht. Warum sollte es mich interessieren, ob der Philodendron ein neues Blatt kriegt oder nicht? Er ist doch nur Deko. 

Philodendron Brasil
(c) Das Bücherfräulein

Es ist wie mit dem Garten. Es macht seltsam glücklich, sich um etwas zu kümmern, und dann zu sehen, wie es gedeiht. Dass sich die Mühe auszahlt. Und es macht auch einfach glücklich zu sehen, dass da etwas lebt, dass sich neues Leben entwickelt. Und so verdammt hübsch sind die Pflanzen noch dazu!

Philodendron Micans
(c) Das Bücherfräulein

Mein Philodendron Silver Sword zum Beispiel, dessen Blätter einen grausilbernen Schimmer annehmen. Die Begonie, deren Blätter im Licht geradezu metallisch schimmern. Die Scindapsus, deren Blattzeichnung aussieht, als hätte jemand helle Farbe darüber gesprenkelt. Ich werde es nicht leid, mir die verschiedenen Panaschierungen und Blattformen anzusehen und zu staunen, was die natur alles so mal eben kann. Ganz von alleine.

Vielleicht macht das auch ein ganz klein wenig demütig. Pflanzen machen ihr eigenes Ding, und besser, als der Mensch es jemals könnte.

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