Schauerromane gehören in den Herbst wie bunte Eier zu Ostern. Was gibt es im Herbst Schöneres, als sich mit einem Buch und einem heißen Getränk auf der Couch zu verkrümeln? Und weil der Herbst von jeher (nicht erst seit Hollywood!) mit Geistern und dem Okkulten in Verbindung gebracht wird, habe ich heute fünf schaurig-schöne Buchempfehlungen für euch. 

1.Was die Toten bewegt – T. Kingfisher* [Link]

Auf die Nachricht hin, dass Madeline Usher – eine alte Jugendfreundin – im Sterben liegt, eilt Alex Easton augenblicklich zum entlegenen Stammsitz der Familie Usher. Doch das Anwesen wird von Pilzen überwuchert, Madeline schlafwandelt nachts und der Hausherr scheint dem Wahnsinn verfallen…

Die amerikanische Autorin T. Kingfisher könnte eine Nacherzählung des Telefonbuchs schreiben, und vermutlich würde das großartig werden. So verwundert es also nicht, dass ihre Adaption von Edgar Allen Poes Kurzgeschichte Der Untergang des Hauses Usher absolut lesenswerter Horror ist, auf gerade mal 192 Seiten. Unbedingte Leseempfehlung.

2. Die Drehung der Schraube – Henry James [Link]

Ein absoluter Klassiker des Schauerromans ist Henry James Novelle Die Drehung der Schraube (engl. “The Turn of the Screw”). Eine junge Gouvernante tritt eine Stelle in einem abgelegenen Herrensitz an, um die beiden Kinder des Hausherren zu unterrichten und muss bald feststellen, dass nicht alles mit rechten Dingen vor sich zu gehen scheint.

Ein altes Herrenhaus, gruselige Kinder – was braucht man im Herbst mehr?

3. Shining – Stephen King [Link]

Ein moderner Klassiker der Schauerliteratur, der sich inhaltlich aber immer wieder explizit auf das Genre bezieht, ist Shining von Stephen King. Ein alkoholsüchtiger Schriftsteller zieht für den Winter samt Frau und Kind in ein verlassenes Hotel, um dort seine Schreibblockade zu überwinden und driftet immer mehr in den Wahnsinn ab. Denn das Haus hat einen eigenen Willen, und es will die Familie nicht da haben.

Shining ist atmosphärisch unheimlich dicht und spannend erzählt, und ist im wahrsten Sinne des Wortes ein moderner Schauerroman. Lediglich das Ende ist ein wenig enttäuschend (und anders als in der verfilmung), doch der Weg dorthin lohnt allemal.

4. Spells for Forgetting – Adrienne Young [Link]

Vierzehn Jahre, nachdem August Salt des Mordes an einem jungen Mädchen verdächtigt wurde, kehrt er nach Saoirse Island zurück, um die Asche seiner Mutter zu beerdigen. Doch nicht nur die Einwohner des Insel wollen ihn nicht die haben, auch August selbst will so schnell wie möglich wieder weg. Doch dann beginnen, seltsame Dinge zu geschehen, in deren Zentrum der Mord an dem Mädchen vor vierzehn Jahren zu stehen scheint.

Spells for Forgetting ist vielleicht das atmosphärisch dichteste Buch auf der Liste. Es schreit geradezu “Spooky Season” mit seiner Mischung aus Folklore, Mystery und Thriller. Man kann den Herbst durch dieses Buch praktisch fühlen und riechen, und eine kleine Portion Grusel gibt es kostenlos mit oben drauf.

5. Lockwood & Co – Jonathan Stroud [Link]

Netflix mag die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt haben, doch die Bücher bleiben uns: Insgesamt fünf Abenteuer um die Geisterjäger Lucy, Anthony und George gibt es, und wer sich einen Gefallen tun will und genug Englisch versteht, sollte sich unbedingt das englische Hörbuch geben. Ich komme nur selten zum Hörbuch hören, aber für Lockwood & Co mache ich eine Ausnahme. 

Lockwood & Co ist durch und durch britisch, gruselig und immer auch ein bisschen witzig. Das Konzept geht einfach auf und überzeugt durch den guten Weltenbau und die coolen Figuren, allen voran Anthony Lockwood, der sich ein bisschen wie eine jüngere Version von Thomas Nightingale anfühlt.

Happy Spooky Season

Ich hoffe, ihr konntet aus der Liste die ein oder andere Empfehlung für euch mitnehmen. Und falls ja, dann schaut doch gerne noch einmal vorbei und lasst mich wissen, wie euch das Buch gefallen hat. Bis dahin – Happy spooky season! 

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