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Cimetière du Père-Lachaise: Die Schönheit der Vergänglichkeit

Der Cimetière du Père-Lachaise, also der Friedhof Pater Lachaise, ist eine der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten von Paris. Auf 43 Hektar entfalten sich hier die Stille und Schönheit der Vergänglichkeit, und das inmitten einer pulsierenden Metropole.

Der Cimetière du Père-Lachaise als Bollwerk gegen die Kirche

Paris kann sich damit brüsten, mit dem Cimetière du Père-Lachaise den ältesten als Parkfriedhof angelegten Friedhof der Welt zu haben. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere Friedhöfe in der Stadt aufgelöst werden mussten, erließ man eine Verordnung, nachdem neue Friedhöfe nicht mehr von der Kirche angelegt und verwaltet werden durften. Zudem mussten neue Begräbnisstätten außerhalb der Stadtgrenzen angelegt werden. Der „Père-Lachaise“, wie er allgemein genannt wird, fiel als erster Friedhof in Paris unter diese Regelung.

Bekannt ist der Père-Lachaise nicht nur für die vielen Berühmtheiten, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden (u.a. der Komponist Frédéric Chopin und die Sängerin Édith Piaf), sondern vor allem für die zahllosen, halb verfallenen Gruften, die sich entlang einer Anhöhe schmiegen und Etagen zu bilden scheinen. Der Friedhof ist dabei so groß, dass die Grabfelder zur Orientierung wie Straßen durchnummeriert sind.

Das Morbide und das Schöne

Pére Lachaise Blumen

Der morbiden Schönheit alter Friedhöfe kann sich kaum jemand entziehen; ich jedenfalls ganz sicher nicht. Ob es nun der alte jüdische Friedhof in Prag ist, der Inselfriedhof von Venedig oder der Melaten-Friedhof in Köln: Ich liebe sie. Sie sind ein Ort des Innehaltens und der Stille, oft inmitten lauter Straßen und des hektischen Alltags.

Die halb verfallenen Grabmäler wirken wie stumme Zeugen der Vergangenheit. Es sind Orte voller Schicksale und Geschichten. Wer wurde hier beerdigt? Was hat die Person in ihrem Leben alles gesehen, gehört und erlebt?

Der Père-Lachaise ist einmalig

Der Père-Lachaise hat dabei seine ganz eigene, unverwechselbare Stimmung. Denn ein wenig unheimlich ist er schon, mit seinen moosbewachsenen Grabplatten und den fast übereinander gestapelten Gräbern. Mit den vielen Wegzweigungen, den Straßen, die plötzlich nach unten und nach oben führen. Manchmal glaubt man, man sei in eine Parallelwelt getreten. Zumindest, bis die nächste Touristengruppe mit ihren Koffern zum Sightseeing über den Friedhof scheppert. (Danke auch dafür.)

Zu wenig Zeit, zu viele Fotos

Obwohl ich mehrere Stunden über den Père-Lachaise geschlendert bin, habe ich am Ende dennoch lange nicht alles gesehen. Das mag zum einen daran liegen, dass ich alle zwei Minuten stehenbleiben musste, um ein neues, großartiges Motiv mit meinre Kamera einzufangen. Oder auch einfach daran, wie unfassbar groß dieser Friedhof ist. Denn auch wenn sich der Friedhof mittlerweile mitten in der Stadt befindet – 1803 lag das Gebiet außerhalb der Stadtgrenze und entsprechend großzügig wurde geplant. Mittlerweile beherbergt der Père-Lachaise etwa 69.000 Grabstätten.

Letztlich aber lassen sich der Zauber und die Atmosphäre dieses Ortes kaum mit der Kamera oder Worten festhalten. Man muss selbst herkommen und es erleben. Ich kann es nur jedem empfehlen.

2 Kommentare

  1. Marie

    27. September 2024 at 12:41

    Wow! Ich bin auch ein großer Fan von Friedhöfen und werde mir diesen auf jeden Fall für meine nächste Reise nach Paris merken 🙂

    1. Romy

      30. September 2024 at 11:44

      Mach das unbedingt! Besonders, wenn du Friedhöfe sowieso auch liebst <3

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