Ich habe ein neues Geek-Level erreicht, fürchte ich. Lobpreist mir, denn ich habe Kevin McCallisters Mütze aus Kevin – Allein zu Haus gestrickt. 

Letztes Jahr habe ich einen Blogartikel über winterliche Filme geschrieben, die aber keine expliziten Weihnachtsfilme sind. Fälschlicherweise könnte man daher annehmen, dass ich nicht auf Weihnachtsfilme stehe, aber – weit gefehlt! (Allerdings gucke ich nicht jeden dahergelaufenen Hallmark-Film, sorry.)

„Kevin – Allein zu Haus“ ist der perfekte Weihnachtsfilm

Einer meiner allerliebsten Weihnachtsfilme ist seit jeher Kevin – Allein zu Haus. Als Kind fand ich den Film cool, weil die Einbrecher so schön eins auf den Deckel kriegen, aber je älter ich werde, desto mehr liebe ich den Film für seine leisen Töne dazwischen. Kevin – Allein zu Haus ist für mich im Laufe der Jahre zum perfekten Weihnachtsfilm geworden.

(Ich meine, die Unterhaltung zwischen Kevin und dem gruseligen Nachbarn über Angst und Familie? Einfach so schön.)

Jedenfalls gucke ich den Film jedes Jahr und jedes Jahr fällt mir Kevins McCallisters niedliche Mütze auf, die er in dem Film trägt. Und nachdem ich mich seit nunmehr fast einem Jahr kontinuierlich wieder durch meine Wolle und Strickmuster stricke (ich sollte dazu echt mal ein Update schreiben) dachte ich – I could probably knit that. 

Kevin McCallisters Mütze also

Gott sei Dank war ich nicht die erste, die auf diese Idee gekommen ist. Denn während mir Strickmuster folgen mittlerweile recht gut von der Hand geht, bin ich immer noch eine absolute Niete wenn es darum geht, selbst welche austüfteln. (Strickmuster haben viel mit Mathe zu tun. Ich hasse Mathe.)

Eine kurze Recherche später stieß ich auf diese Anleitung, bestellte Wolle, und legte los. (Menschen, die Strickmuster kostenlos ins Netz stellen, sind Helden ohne Capes. Ich sage es euch.)

Okay, erst musste ich mich mit der Anleitung auseinandersetzen. Laut der sollte ich einen provisorischen Maschenaufschlag häkeln, die Mütze stricken und dann unten das Futter dranstricken, und … nee. Ain’t nobody got time for that. Erst recht nicht, wenn man die Mütze zweimal stricken muss (einmal für den Bruder), am besten noch vor Weihnachten fertig werden soll. 

Also habe ich stattdessen einen schnöden Maschenaufschlag gemacht und die Krempe etwas länger gestrickt, um sie nachher umzuschlagen und festzunähen. Hat gut geklappt.

Eine Mütze in zehn Tagen – Run, run Rudolph

An Kevin McCallisters Mütze habe ich gut zehn Tage gesessen, weil das Muster zwar nicht besonders schwer ist, aber viel Konzentration erfordert. Und viel zählen. Ich hasse zählen. 

Anstatt also abends gemütlich meine Runden glatt rechts zu stricken, während ich fernsehe, konnte ich dabei nichts anderes nebenher machen. Das hat viel Zeit gefressen, aber war es das wert? Ja!

Ich liebe die Mütze. Sie ist mega kuschelig und viel näher am Original, als ich zu hoffen gewagt hatte. Mein Bruder hat sich unglaublich über die Überraschungsmütze gefreut. 

Und ich? Ich gehe jetzt die nächsten Maschen anschlagen. Ich will auch so eine Mütze haben. 

In diesem Sinne: „Lieber Gott, bitte segne diese nahrhaften Fünf-Minuten Mikrowellen-Makkaroni mit Käse und die, die sie mir so billig verkauft hat.“

Wir lesen uns.