Mein Kindle oder: Hilfe, woher kommen alle diese E-Books?
Okay, ich bin ehrlich: Dafür, dass ich kein großer Fan von Ebooks bin, habe ich definitiv zu viele davon auf meinem Kindle. Viel zu viele. Wie das passieren konnte? Wie nett, dass ihr fragt.
Eigentlich bin ich eine Frau mit einfachen Geschmack: Ich mag meine Bücher mit echtem Papier, als Taschenbuch oder Hardcover, am liebsten mit schönem Cover und einer Größe, die in mein übervolles Bücherregal passt. Während viele meiner Bekannten schon vor Jahren aus Platzmangel auf E-Books umgestiegen sind, halte ich steif an meiner Sammlung fest. Minimalismus kann mich mal.
Ich gegen die E-Books
Der Kindle war ursprünglich eine reine Vernunftanschaffung: Ich brauchte für meine freiberufliche Tätigkeit etwas, um unterwegs zu lesen und für ein Tablet hatte ich kein Geld. Also legte ich mir zähneknirschend einen Kindle zu und schwor, niemals E-Books zu kaufen.
Nun, der Plan ging nicht ganz auf.
Ein Plan geht nach hinten los
Eigentlich ging der Plan sogar ziemlich nach hinten los. Denn während mein besagter Bekanntenkreis komplett auf elektronische Bücher umgestiegen ist, fahre ich zweigleisig, was bedeutet, dass ich doppelt so vielen Versuchungen widerstehen muss, Bücher zu kaufen.
Meine große Liebe bleiben Bücher aus Papier. Die, die ich in der Hand halten und umblättern kann, und die so schön im Regal aussehen. In der Regel auch die, die ich haufenweise aus Buchhandlungen nach Hause trage. Man kennt das.
Der Nachteil ist, dass Taschenbücher so viel Platz wegnehmen. Der Vorteil ist, man hat ständig vor Augen, wie viele Bücher und man besitzt und noch besser, welche.
Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxie…
Mein Kindle hingegen ist so eine Art schwarzes Loch, das zu einer Parallelgalaxie führt.
Irgendwann habe ich dann nämlich doch angefangen, E-Books zu kaufen. Ich schiebe das auf den Blog Smart Bitches Trashy Books, auf dem praktisch täglich E-Books im Sonderangebot als Linksammlung zusammengetragen werden. Ihr seht das Problem?
E-Books werden von mir noch immer stiefmütterlich behandelt. In der Regel kaufe ich die Bücher als E-Books, die es entweder nicht als Taschenbuch gibt (selten, aber es kommt vor) oder Romane, die mich zwar interessieren aber nicht genug, um mehr als einen Sonderangebotspreis dafür zu zahlen.
Nochmal, ihr seht das Problem?
Ich habe ein E-Book Problem
E-Books sind mein Medium, um günstig Genres auszuprobieren, für die ich sonst kein Geld ausgeben würde, z.B. YA Romantasy oder ja, in der Tat, Romance. Was allerdings dazu führt, dass die meisten Bücher, auf die ich so richtig Bock habe, in meinem Bücherregal stehen und sich auf meinem Kindle unendliche Weiten von “klingt ganz nett” auftun, drüber gestreut ein paar Bücher, die ich wirklich haben wollte und aus welchen Gründen auch immer nicht als Taschenbuch haben konnte.
(Okay, ja, es sind einige Bücher drauf, die ich wirklich gerne haben wollte. Aber jedes Mal, wenn ich dran denke mal meinen Kindle zu öffnen, frage ich mich bei 70% der Bücher trotzdem als erstes “Was ist das?” und “Warum habe ich das?”)
Hilft ja auch nicht, dass ich als Enthusiastin des analogen Buches für neues Lesematerial als erstes in mein Bücherregal greife, anstatt nachzuschauen, was für E-Books sich eigentlich auf meinem Reader tummeln. Mein Kindle ist so ein Ding, das von mir geflissentlich ignoriert wird.
Zehn E-Books in 2022
Und deshalb, meine Damen und Herren, habe ich soeben beschlossen, dass ich dieses Jahr mindestens 10 Bücher von meinem Kindle lesen will. Jawohl, Sie hörten richtig! Ganze 10! Treten Sie näher, suchen Sie sich einen Platz! Die Show wird gleich beginnen!
(WTF wann habe ich mir ein E-Book mit koreanischen Kurzgeschichten für Sprachanfänger gekauft?)
7 Kommentare
Rafaela
7. Januar 2022 at 14:54Ich liebe alles an diesem Artikel, aber vor allem die koreanischen Kurzgeschichten. o.O bwahaha.
Hole mir nur eben Popcorn.
Romy
7. Januar 2022 at 18:28Das E-Book mit den koreanischen Kurzgeschichten ist der Beweis, dass ich manchmal einfach Aussetzer beim E-Book-Kauf haben muss 😀
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26. Januar 2022 at 10:25[…] war. Und vermutlich wäre es auch auf meinem Kindle noch wesentlich länger versauert, wäre ich in meinem Bemühen, auch mehr auf dem E-Reader zu lesen, nicht zufällig darauf gestoßen. (Läuft bei mir, ich sage es […]
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